Die dänisch-neuseeländische Sopranistin Louise McClelland Jacobsen, mit Wohnsitz in Kopenhagen, etabliert sich als vielseitige und ausdrucksstarke Künstlerin mit einem Repertoire, das von Oper und Oratorium über Lied bis hin zu zeitgenössischer Musik reicht.
Sie absolvierte das Young-Artist-Programm der Königlich Dänischen Oper, wo sie 2023 ihr Operndebüt als 5. Magd in Strauss’ Elektra gab. Es folgten Partien wie Pamina (Die Zauberflöte), Aase (Heises Drot og Marsk), die Hohepriesterin (Aida), Una Amante, Suor Genovieffa und Lauretta (Il Trittico) sowie die Titelrolle in der Uraufführung von Bent Sørensens Asle og Alida. Bachtrack würdigte ihre Interpretation darin als „eine Reihe von stratosphärischen Pianissimi, die einem den Atem nahmen“.
Louise schloss ihr Masterstudium mit Auszeichnung an der Opernakademie der Königlich Dänischen Oper bei Professorin Helene Gjerris ab. Zuvor erwarb sie den Bachelor of Music an der Königlichen Dänischen Musikakademie bei Hanna Hjort und verbrachte ein Erasmus-Semester an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Professorin Yvi Jänicke. Meisterkurse führten sie u. a. zu Anne Sofie von Otter, Bo Skovhus, Vivica Genaux, Carlos Mena und Linda Watson.
Ihr Solistendebüt mit dem Dänischen Nationalorchester gab sie 2018; 2024 kehrte sie zurück als Sopran-Solistin in Mahlers Vierter Symphonie. 2025 debütierte sie an der Bayerischen Staatsoper in Strauss’ Die Liebe der Danae und wird dort in der kommenden Saison als Barbarina (Le nozze di Figaro) unter Stefano Montanari zu hören sein. Weitere Engagements führten sie u. a. zu Concerto Copenhagen, dem Kopenhagener Philharmonischen Orchester, Aalborg Symfoniorkester, Ensemble MidtVest, Ensemble Storstrøm, Det Kongelige Kapel, der Jönköping Sinfonietta, dem Dänischen Philharmonischen Orchester, dem Odense Symfoniorkester und Theatre of Voices.
Zu den Höhepunkten der Saison 2025/26 zählen ihr Rollendebüt als Gräfin (Le nozze di Figaro) bei Opera Hedeland sowie ihr Engagement als Ensemblemitglied der Semperoper Dresden, wo sie u. a. als Pamina (Die Zauberflöte), Gretel (Hänsel und Gretel) und Gerda in Hans Abrahamsens The Snow Queen zu erleben sein wird. Zudem gastiert sie in Madrid mit dem Orquesta y Coro Nacionales de España in Franz Schmidts Das Buch mit sieben Siegeln unter Fabio Luisi und kehrt an die Königlich Dänische Oper als Norina in Don Pasquale zurück.
Ein besonderer Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit liegt im Bereich der Kammermusik: Gemeinsam mit ihrem Ensemble Trio Doré, dem Hornisten Lasse Mauritzen und dem Harfenisten Zachary Hatcher, widmet sie sich einem breiten Repertoire von Alter bis Neuer Musik.
Louise wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Carl Nielsen- und Anne Marie Carl-Nielsen-Talentpreis, der Léonie-Sonning-Talentpreis und 2024 als „Talent des Jahres“ von DR P2. 2025 erhielt sie den Aalborg Opera Prize; bereits 2021 hatte sie den ersten Langgaard-Wettbewerb gewonnen. Daraus ging ihre Debütaufnahme von Liedern Rued Langgaards mit dem Pianisten Kristian Riisager hervor, erschienen bei Dacapo Records und von DR P2 im August 2024 als „Album der Woche“ ausgewählt.